Die Notwendigkeit der Retusche: Mehr als nur ein letzter Schliff
In der Welt der professionellen Fotografie gibt es kaum einen Bereich, der nicht von der Bildbearbeitung berührt wird. Doch es gibt viele Missverständnisse darüber, was Retusche wirklich bedeutet und wie sie angewendet wird. Als Fotograf ist es mir besonders wichtig, dass ein Foto möglichst optimal in der Kamera entsteht, bevor es überhaupt in den Bearbeitungsprozess geht.
Eine gute Vorbereitung und präzise Arbeit „out of the cam” bildet die Grundlage für ein starkes Bild.
Die Bedeutung der RAW-Fotografie
Der erste Schritt zu einem qualitativ hochwertigen Foto beginnt bereits beim Format, in dem die Bilder aufgenommen werden. Ich fotografiere ausschließlich im RAW-Format, weil es wesentlich mehr Bildinformationen als JPEG speichert. Ein RAW-Bild ist quasi das digitale Negativ und enthält alle Farbinformationen und Details, die für eine professionelle Bildentwicklung entscheidend sind. So können feinste Nuancen im Kontrast und in der Farbgebung ohne Qualitätsverlust angepasst werden.
Entwicklung vs. Retusche: Wo liegt der Unterschied?
Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen der Bildentwicklung und der Retusche, der oft übersehen wird.
- Bildentwicklung: Hier geht es darum, aus dem Rohmaterial (RAW-Datei) das Beste herauszuholen. Das umfasst das Anpassen von Belichtung, Kontrast, Farben und Schärfe. Für die Entwicklung meiner Fotos nutze ich den **RAW-Konverter von Adobe**, der in **Adobe Lightroom** integriert ist. Lightroom bietet mir die perfekte Umgebung, um die Grundparameter meiner Bilder zu optimieren und sie in den gewünschten Stil zu bringen.
- Retusche: Unter Retusche versteht man gezielte Eingriffe, die über die Entwicklung hinausgehen, wie das Entfernen von Hautunreinheiten, störenden Objekten oder das Glätten von Texturen. Für diese Art von Arbeit nutze ich **Adobe Photoshop**, das besonders stark im Bereich der gezielten Bildbearbeitung ist.
Jedoch sei gesagt: Ich halte die Retusche mittlerweile meist so minimal wie möglich. Ich bin der Überzeugung, dass ein gutes Foto von Anfang an stimmen sollte, sodass es im besten Fall nur noch den „letzten Schliff” in der Entwicklung benötigt.
Der Charme von „out of the cam” Bildern
Meine Philosophie in der Fotografie dreht sich um Authentizität. In vielen Fällen entstehen meine Fotos bereits so, dass sie nahezu „out of the cam” überzeugen. Für mich liegt der Fokus auf der richtigen Lichtsetzung, dem perfekten Moment und der bestmöglichen Bildkomposition.
Dieser Ansatz hat zwei wesentliche Vorteile:
- Zeitersparnis: Weniger Retusche bedeutet weniger Zeit in der Nachbearbeitung und mehr Zeit, sich auf neue Projekte zu konzentrieren.
- Natürlichkeit: Oft verliert ein Foto durch übermäßige Retusche seinen ursprünglichen Charme. Ich lege daher Wert darauf, dass meine Bilder so natürlich wie möglich bleiben.
Einsatz der DXO Nik Collection für kreative Akzente
Gelegentlich greife ich bei bestimmten Projekten auf die Filter-Sammlung NIK-Collection von DxO zurück. Diese Filter-Sammlung bietet eine großartige Möglichkeit, Bildern einen kreativen Feinschliff zu verleihen, sei es durch stilvolle Schwarz-Weiß-Konvertierungen oder durch präzise Farbkorrekturen. Ich setze diese Werkzeuge eher sparsam ein, um meinen Fotos den besonderen Look zu verleihen, ohne ihre Authentizität zu beeinträchtigen.
Mein Credo: Retusche als Werkzeug, nicht als Notwendigkeit
In der Fotografie ist die Retusche ein wertvolles Werkzeug, aber es sollte niemals die Grundlage eines guten Fotos sein. Mein Ziel ist es, dass ein Foto bereits in der Kamera optimal entsteht, damit die anschließende Bearbeitung nur noch minimale Eingriffe erfordert. Dank Adobe Lightroom und Photoshop sowie gelegentlich der DXO Nik-Collection kann ich meinen Bildern den letzten Feinschliff verleihen, ohne sie zu verfälschen.
Wenn Du auf der Suche nach authentischen, professionellen Bildern bist, bei denen Natürlichkeit im Vordergrund steht, freue ich mich, Dein nächstes Projekt umzusetzen. Lass uns gemeinsam den perfekten Moment festhalten!
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